Wenn die Sonne scheint und wir ein Auge zukneifen und vor das andere Auge einen Fingernagel schieben, z.B. den des Daumens, dann kann dieser Fingernagel die gesamte Sonne verdecken. In diesem Verhältnis steht die Realität zur Illusion. In diesem Verhältnis steht unser wahres Sein zu dem, was wir glauben zu sein.
Als MenschGeborene sind wir bereits erleuchtet. Wir sind bereits durch den gesamten Evolutionsprozess hindurch und im MenschSein gelandet. Wir brauchen nicht extra zu erleuchten. Wir haben das bereits hinter uns. Das einzige was jetzt zu geschehen hat ist, dass wir den Fingernagel entfernen und das andere Auge öffnen. Das ist im Kern die Selbstverwirklichung, die uns sein lässt, was wir originär und ursprünglich bereits sind.
Wir können nicht ent-werden, was wir sind. Wir können aber glauben, dass wir etwas anderes sind. Dieser anders-Glauben ist das Auge, das wir schließen. Durch Konditionierung. Durch MindControling. Durch die Ideologie des Materialismus. Wie auch immer. Und was auch immer. Wir selbst sind es, die das Auge zukneifen. Und wir selbst sind es, die das wieder Auge öffnen. Wir selbst sind es auch, die den Fingernagel zwischen uns und die Sonne schieben. Wie auch wir selbst es sind, die den Fingernagel wieder entfernen.
Wie? Durch Nachdenken. Durch Kontemplation. Über unsere ICH-Natur. Wer oder was ist das ICH, das denkt und macht und tut? Wenn wir gehen und uns selbst beim Gehen beobachten. Wenn wir also das Bewusstsein vom Körper ablenken, wer oder was geht dann? Geht der Körper selbsttätig? Warum geht er dann nicht nachts selbsttätig auf die Toilette? Warum müssen wir dann nachts wenigstens zum Teil wach sein, um den Toilettengang zu vollziehen? Da sind die Fragen, die den Raum öffnen für die Selbsterkenntnis, die Selbstverwirklichung ist.
Wir sind das Zeitlose. Wir sind das Formlose. Wir sind das Gestaltlose. Wir sind pure Intelligenz ohne die nichts – aber auch gar nichts – gewusst werden kann. Intelligenz ist nicht teilbar. Sie ist immer und überall eins. Sie ist nicht erfahrbar. Denn sie IST ohne ein Zweites.
Intelligenz spricht nicht und doch sagt sie alles durch das Medium ICH BIN. Viele nennen diese Intelligenz Gott und das ICH BIN seinen Sohn.
Intelligenz hat keine Absicht, keinen Beweggrund und doch bewegt sie das gesamte Universum als die Liebe, die IST.
Wenn wir alles Sekundäre subtrahieren, – unser Denken, unser Name unsere Form -, was bleibt dann übrig? Bist du dann nicht mehr? Löst du dich dann auf? Nein, tust du nicht.
Es ist die pure Intelligenz, die bleibt, weil sie unvergänglich unveränderlich ungeboren unsterblich ist. Sie geht sogar über das Bewusstsein hinaus. Denn wo ist dein Bewusstsein nachts im Tiefschlaf? Und existierst du dann nicht mehr, wenn du “bewusstlos” bist? Doch, das tust du.
Es ist die pure Intelligenz, die wir sind und die wir nicht sehen, nicht (be)greifen können. Darum wir sie als unser SELBST ablehnen. Darum wir sie als unser SELBST aberkennen. Weil wir auf das Sichtbare, auf das Greifbare konditioniert sind. Darum wir uns Götzenbilder erschaffen. Materielle wie immaterielle. Doch damit ist jetzt Schluss. Denn wir wollen wissen, wer oder was wir sind. Denn wir wollen sein, wer oder was wir sind. Denn wir sagen eine lautes JA zur Wahrheit, die wir unvergänglich unveränderlich ungeboren unsterblich sind.
In diesem JA beginnt deine Entdeckung von dir selbst als das SELBST. In diesem JA endet die Illusion aus der Konditionierung. In diesem JA ist das Aufwachen von dir selbst als dein SELBST.
Das ist die Selbstverwirklichung, in der deine Selbstheilung beginnt.
Wann ist ein Mensch erleuchtet? Wenn er sich als die Wahrheit weiß, die unvergänglich unveränderlich ungeboren unsterblich ist. Und genau das ist der Mensch in seinem innersten Kern. Doch er glaubt sich lieber als nicht erleuchtet, weil und solange er keine dieser berühmten Erleuchtungserfahrungen hat, wie man sie eben zu haben hat, um erleuchtet zu sein. Die Wahrheit IST: Pure Intelligenz ist nicht erfahrbar. Sie ist nicht begreifbar. Sie ist nicht fassbar. Sie ist nicht wahrnehmbar. Auf was also wartet dieser Mensch? Auf das, was nicht möglich ist!
Erfahrung ist nicht Wahrheit. Sie ist nur ein Abbild der Wahrheit. Eine Reflexion. Kein Mensch kommt auf den Gedanken sein Bild im Spiegel sich selbst zu nennen. Es ist nur ein Abbild. Und die Reflexion ist auch nicht identisch mit dem Original, weil die Qualität des Spiegels eine Rolle spielt. Und selbst wenn die Qualität des Spiegels zu 100% realistisch ist, ist das Abbild noch immer nicht das Original. Genau so ist es mit der Wahrheit und der Erfahrung der Wahrheit. Sie ist ein Abbild. Erleuchtung ist aber der Originalzustand und nicht sein Abbild.
Es geht nicht darum die Erfahrung abzuwerten oder gar sie zu verbieten. Es geht nur darum das Abbild nicht mit dem Original zu verwechseln und schon gar nicht als Original zu betiteln bzw. zu glauben. Daraus entsteht nämlich das, was wir heute haben: Die IRR-Realität, in der wir uns (er)leben.
Fakt ist, dass die sogenannten Erleuchtung letztlich nur ein Konzept ist. Geboren aus der Idee, nicht erleuchtet zu sein. Gefolgt von der Notwendigkeit erleuchtet zu werden.
Was für ein IRR-Sinn…
Die reine Intelligenz dreht sich im Kern um den Kern, worin der Kern erscheint. Sie IST im Inneren der Dinge, wie auch im Äußeren der Dinge, wie sie auch die Dinge IST, die in ihr erscheinen. Und wir sind die pure Intelligenz, die alles über sich weiß.
Die menschliche Spräche ist ein Phänomen der Dualität. Darum kann sie auch Nicht-Duales weder erklären noch beschreiben. Und woher weiß ich dann, dass es sie gibt? Dass sie existiert, diese pure Intelligenz, die Liebe IST?
“Mensch, gehe hin und erkenne dich selbst, dann erkennst du Gott.”
Selbst(er)Kenntnis war schon immer das Ziel aller Mysterienschulen. Betrachte noch einmal dieses Foto hier:
Der Zeigefinger und der Mittelfinger sind da, wo sie auf dem Tisch stehen, voneinander getrennt. Doch da wo sie dem Handrücken entspringen – also oberhalb davon – sind sie nicht voneinander getrennt. Was jetzt? Sind sie getrennt voneinander oder sind sie nicht voneinander getrennt? Oder sind sie beides?
Das Beispiel mit den beiden Fingern ist natürlich nur sinnbildlich zu verstehen. Es geht um den Standpunkt unserer Sicht auf die Dinge. Wir müssen unseren Standpunkt kennen, von dem aus wir unsere Welt wahrNEHMEN. Trennung – Verbindung – EinsSein. Nur wenn wir unseren Standpunkt kennen, können wir ihn auch loslassen.
Und da ist sie schon. Die Erleuchtung, die wir bereits sind. Es ist der gewöhnliche natürliche Zustand jenseits von deinem Standpunkt. Und warum ausgerechnet der Standpunkt? Weil an deinem Standpunkt alles andere festhängt. Die Konditionierung. Die Erziehung. Die Bildung. Die Kultivierung. Die Persönlichkeit. Der Glaube. Das MindSet. Einfach alles hängt sprichwörtlich und wortwörtlich am Standpunkt fest.
Denn wer oder was bIST du ohne deinen Standpunkt? Denke nach. Kontempliere tief.